Fürst Pückler und Frankreich. Ein bedeutendes Kapitel des deutsch-französischen Kulturtransfers

Fürst Pückler und Frankreich. Ein bedeutendes Kapitel des deutsch-französischen Kulturtransfers

Organizer
Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz; Forschungsgruppe "Groupe de recherche sur les transferts culturels" des Centre National de la Recherche Scientifique /CNRS, UMR 8547); Napoleonmuseum Thurgau Schloss und Park Arenenberg; Universität Potsdam
Venue
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Besucherzentrum Gutshof Branitz, Robinenweg 5, 03042 Cottbus
Location
Cottbus
Country
Germany
From - Until
21.10.2011 - 22.10.2011
Deadline
30.09.2011
Website
By
Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

„Endlich sehe ich mich wieder in dem geliebten Frankreich!“
Fürst Pückler und Frankreich. Ein bedeutendes Kapitel des deutsch-französischen Kulturtransfers

Leben und Schaffen des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785−1871) waren aufs Engste mit Frankreich verbunden. Damit setzte er eine Familientradition fort: Schon sein Großvater Hermann Graf von Callenberg pflegte rege Kontakte zum Musterland des Absolutismus und Zentrum der europäischen Aufklärung und seine Großmutter Henriette Olympia Gräfin von Callenberg war eine geborene Comtesse de la Tour du Pin. Bereits in jungen Jahren mit der französischen Sprache vertraut, erschloss sich Pückler lesend und reisend Frankreichs Landschaft, Alltagskultur, Literatur und Kunst. Sowohl in der Metropole Paris als auch auf seinen Streifzügen durch die Provinz fand er Zugang zu den tonangebenden Kreisen in Gesellschaft, Politik und Kultur. Alle diese ideellen und persönlichen Einflüsse befruchteten sein eigenes literarisches und gartenkünstlerisches Werk, das in Frankreich mit Interesse zur Kenntnis genommen wurde. Doch besaß die Frankophilie des Fürsten auch Bruchstellen. So kämpfte er nicht nur als junger Mann während der Freiheitskriege 1813/14 in russisch-preußischen Diensten gegen die Armeen Napoleon Bonapartes, sondern meldete sich 1870 nach dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges auch im Alter von fast 85 Jahren noch einmal freiwillig zu den Waffen.

Erstmalig soll mit der internationalen Tagung der Versuch unternommen werden, die Fülle der Pücklerschen Frankreich-Bezüge im Zusammenhang darzustellen und als ein herausragendes Beispiel des europäischen Kulturtransfers zu erörtern. Unter diesem Gesichtspunkt an die Vorgängerveranstaltung zum Stand und den Perspektiven des interdisziplinären Fachdiskurses (2009) anknüpfend, wollen die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloß Branitz und die Forschungsgruppe „Groupe de recherche sur les transferts culturels“ des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), Paris, gemeinsam mit ihren Partnerinstitutionen das Projekt einer „neuen Pücklerforschung“ weiter voranbringen.

Programm

Freitag, 21.10.2011

10.00 Uhr
Begrüßung
Gert Streidt, Direktor der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloß Branitz

Begrüßung
Prof. Dr. Michel Espagne, Leiter der Forschungsgruppe „Groupe de recherche sur les transferts culturels“ des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), Paris

Grußwort
Prof. Dr. Dr. h.c. Walther Ch. Zimmerli, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus

Grußwort
Hermann Graf von Pückler, München und Branitz

Eröffnung der Tagung
Frank Szymanski, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

10.30 Uhr
Hauptreferat
Fürst Pückler und Frankreich. Fürst Pückler in Frankreich
Dr. Marie-Ange Maillet, Paris

11.15 Uhr
Kaffeepause

11.45 Uhr
Familiengeschichte
Moderation: Ulf Jacob, Berlin

Fürst Pückler und seine Vorfahren La Tour du Pin. Familiengeschichte und persönliche Beziehungen
Vivianne Prest, Paris

Die Familie Callenberg und Frankreich
Christian Friedrich und Volkmar Herold, Cottbus/Branitz

12.45 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Branitzer Impressionen. Führungen durch Park und Schloss Branitz
Gert Streidt, Claudius Wecke und Anne Schäfer, Cottbus/Branitz

15.30 Uhr
Frankreichbild zwischen Erfahrung und Fiktion
Moderation: Dr. Marie-Ange Maillet, Paris

Pücklers Wahrnehmung von Paris
Prof. Dr. Michel Espagne, Paris

Pückler und die Franzosen – Erlebtes, Erfundenes oder Klischees?
Andrea Micke-Serin, Angers

16.30 Uhr Kaffeepause

17.00 Uhr
Literatur
Moderation: Prof. Dr. Helmut Peitsch, Potsdam

Kunst und Literatur: Fürst Pücklers Erfahrungen in französischen Salons
Prof. Dr. Ernstpeter Ruhe, Würzburg

„Mit Madame Sévigné zu Tisch“. Pücklers Rezeption französischer Brief- und Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts
Dr. Jana Kittelmann, Berlin

Fürst Pückler und die Orientreisen der französischen Romantiker
Dr. des. Leslie Brückner, Paris/Freiburg

18.30 Uhr
Eröffnung der Ausstellungen „Fürst Pücklers französische Reisen“ und „Carl Blechens Reise nach Paris 1835“

Grußwort
Prof. Dr.-Ing. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Potsdam

20.00 Uhr
Empfang des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus, Frank Szymanski

Sonnabend, 22.10.2011

9.30 Uhr
Bildende Kunst, Architektur, Gartenkunst
Moderation: Prof Dr. Michel Espagne, Paris

Theatralische Verzerrung vs. gewinnende Gemüthlichkeit. Pücklers Ansichten zur französischen Kunst seiner Zeit
Dr. France Nerlich, Tours

Pückler und die französische Gartenkunst
Dr. Stéphanie de Courtois, Versailles

Fürst Pückler, Napoleon III. und der Park von Schloss Arenenberg
Dominik Gügel, Thurgau

Pücklers Rezeption französischer Wohnkultur im Schloss Branitz
Beate Schneider, Cottbus/Branitz

11.15 Uhr
Kaffeepause

11.45 Uhr
Gesellschaft, Politik, Weltanschauung
Moderation: Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D’Aprile, Potsdam

Pücklers Beitrag zum Napoleonmythos
Prof. Dr. Gerhard R. Kaiser, Jena

Pückler und Varnhagen von Ense: Blicke nach Frankreich
Prof. Dr. Werner Greiling, Jena

12.45 Uhr
Mittagspause

14.00 Uhr
Fortsetzung: Gesellschaft, Politik, Weltanschauung

„Apropos, ich bin St. Simonianer geworden, …“. Der Einfluss des saint-simonistischen Diskurses auf Pücklers Weltbild, Identität und Kunst
Ulf Jacob, Berlin

„Je ne vois pas pourquoi je ne dirai pas qu’il est St. Simonien“. Fürst Pückler-Muskau und die Saint-Simonisten
Dr. Nina Bodenheimer, Paris

„… en témoignage contre la Prusse des hobereaux“. Varnhagen und sein Kreis aus französischer Sicht
Dr. Nikolaus Gatter, Köln

Pücklers Champollion-Lektüre als Akt der Parteinahme für die französische Ägyptologie
Dr. Sylvia Peuckert, Berlin

16.00 Uhr
Schlussdiskussion, Ausblick und Verabschiedung
Moderation: Dr. Marie-Ange Maillet, Paris, und Ulf Jacob, Berlin

Kaffeetrinken und Ausklang

Contact (announcement)

Volkmar Herold

Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz
Robinienweg 5, 03042 Cottbus
0355/75 15 250
0355/ 75 15 230

volkmar.herold@pueckler-museum.de


Editors Information
Published on
06.09.2011
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German
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